Archiv für den Autor: Alexander Michalzik

Astragalosid IV – Wirkung auf die Tumorerkrankung

Das Immunsystem ist in der Regel in der Lage Tumorzellen zu erkennen und die Tumorerkrankung zu verhindern. Normalerweise werden Tumorzellen von so genannten Killerzellen (zytotoxische T-Lymphozyten) unschädlich gemacht.

Das fatale ist aber, dass die Tumorzellen Mechanismen “entwickeln” die es den Killerzellen unmöglich machen den Tumor zu bekämpfen. Die Tumorzellen maskieren sich in einer bestimmten Art und Weise, und die “Zytotoxischen T-Lymphotzyten” können die Tumorzellen als solche nicht mehr erkennen.

Bestimmte Tumorzellen produzieren das Enzym “Indoleamin 2,3-Dioxygenase” (IDO) im Übermaß. Dadurch werden Tumorantigene nicht mehr “präsentiert”, das heißt nicht mehr so dargestellt damit das Immunsystem die Tumorzellen sie als fremd erkennen kann.

Eine weitere Gruppe der Lymphozyten sind die “Regulatorischen T-Lymphozyten” auch Suppressorzellen genannt abgekürzt auch “Treg”. Sie können das Immunsystem unterdrücken. Dies ist vor allem sinnvoll um die Entwicklung von Autoimmunerkrankungen zu verhindern. Im Krebsgeschehen ist aber eher eine niedrigere Aktivittät sinnvoll.

Astragalosid IV aus Astragalus membranaceus konnte im Tierversuch zum einen die Aktivität der “Zytotoxischen T-Lymphozyten” erhöhen (Upregulation) und auf der anderen Seite die Aktivität der “Regulatorischen T-Lymphozyten” verringern (Downregulation). Beide Vorgänge sind für eine Bekämpfung von Tumorgewebe sinnvoll. Diese Wirkungen konnten im Tierversuch am lebenden Organismus (in vivo) und an Tumorzelllinien (Lungencarcinom-Zellen) im Reagenzglas (in vitro) nachgewiesen werden. Desweiteren konnte Astragalosid IV das Enzym Indoleamine 2,3-dioxygenase blockieren und damit die Erkennung des Tumorgewebes durch das Immunsystem verbessern. Auch diese Wirkung konnte in vivo und in vitro nachgewiesen werden.

Astragalosid IV entfaltet somit im Tierversuch (Lungencarcinom) anticanceröse Aktivität durch die Einwirkung auf die spezifischen Immunzellen und auf die Verhinderung der Maskierung der Tumorzellen.

Orginalpublikation:
Astragaloside IV inhibits progression of lung cancer by mediating immune function of Tregs and CTLs by interfering with IDO

Schwermetall-Analyse – Risiken und korrekte Interpretation

Die Belastung mit Schwermetallen kann Ursache, Mitauslöser oder Heilungshinderniss vieler Erkrankungen darstellen.

Analyse Methoden

    Es gibt verschiedene Analyse-Methoden um den Schweregrad der Belastung zu bestimmen.

  1. 1. Analysen des Blutes bzw. des Urins.
    Diese können lediglich eine akute Belastung nachweisen, da nur die im Extrazellulärraum (außerhalb der Zellen) befindlichen Schwermetalle gemessen werden. Deshalb sind diese Meßmethoden nicht geeignet um eine chronische Belastung aufzuzeigen. Die chronische Belastung mit Schwermetallen besteht aber vor allem in der intrazellulären Belastung, das heißt innerhalb der Zellen.
  2. 2. Die Analyse der Haare
    Hier kann nur die Belastung der letzten paar Monate nachgewiesen werden.
  3. 3. Schwermetall-Mobilisationstests
    Die so genannten Schwermetall-Mobilisationstests können hingegen die intrazelluläre Belastung nachweisen, das heißt die Schwermetalle die sich in de Zellen angelagert haben. Die intrazelluläre Belastung ist das eigentlich Schädliche.

Die Schwermetall-Mobilisationstests unterscheiden sich ihrerseits wiederum dadurch welche Chelatbildner verwendet werden. Chelatbildner sind Substanzen die in der Lage sind Schwermetalle zu binden. Diese werden dann vom Körper über den Urin ausgeschieden.

      Es gibt vor allem 3 Arten von Chelatbildnern die bei der Schwermetall-Testung aber auch der Entgiftung zum Einsatz kommen.

    1. a. DMPS – Dimercaptopropansulfonsäure
      DMPS ist der stärkste Chelatbildner. Dies hat leider auch zur Folge, daß wichtige Mineralien wie Selen und Zink gebunden werden. DMPS bindet sehr stark an Kupfer und Quecksilber, aber sehr schwach an Arsen
      Anwendung: DMPS wird in der Regel intravenös als Infusion verabreicht, kann aber auch als Zäpfchen oder oral eingenommen werden.
      Nebenwirkungen: Wie oben beschrieben können gute Mineralien „ausgespült“ werden. Aber auch das schnelle „Anfluten“, das heißt die hohen Konzentrationen an toxischen Schwermetallen im Blut sind für Leber und Nieren kritisch.
      Auf keinen Fall sollte man DMPS einsetzen sofern noch Amalgam-Zahnfüllungen vorhanden sind. Eine Amalgamentfernung sollte immer bei einer basischen Stoffwechsellage durchgeführt werden.
      Liquorgängigkeit: DMPS ist im Gegensatz zu seinem Vorläufer “Dimercaprol” nicht fettlöslich und damit auch nicht liquorgängig.
    2. b. EDTA (Ethylendiamintetraacetat)
      EDTA bindet sehr gut Blei, Aluminium und Arsen, aber so gut wie kein Quecksilber, Zinn oder Kupfer.
      Anwendung: EDTA kann intravenös oder als Zäpfchen verabreicht werden
    3. c. DMSA (Dimercaptobernsteinsäure, engl. Dimercaptosuccinic acid)
      DMSA bindet sehr viele Schwermetalle aber die gute Nachricht ist, daß es keine guten Mineralien bindet. Es scheint eine besser Ausscheidung von Quecksilber zu verursachen als durch DMPS
      Gibt es Hinweise auf erhöhte Aluminiumbelastungen kann man ggf. eine EDTA Infusion und bei erhöhten Kupfer-Werten eine DMPS-Infusion durchführen.
      Anwendung: DMSA wird in der Regel als Kapsel oral eingenommern, kann aber auch als Zäpfchen angewendet werden.
      Liquorgängigkeit: DMSA ist nicht liquorgänigig, das heißt es kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Dies liegt an seiner fehlenden Fettlöslichkeit

Interpretation der Analyseergebenisse

Aus diesen Tatsachen ergibt sich, daß man die Analyse-Ergebnisse der Speziallabore, immer auch auf die angewandten Chealtbildner beziehen muss. Wurde beispielsweise DMPS verwendet, können niedrige Arsen-Werte irreführend sein, da DMPS wie oben beschrieben nicht gut an Arsen bindet.
Wird allein mit EDTA mobilisiert, kann man keine ausreichenden Rückschlüsse auf Quecksilber ziehen. Möchte man den Kupferwert analysieren, dann „darf“ bei der Verwendendung von DMPS mehr Kupfer im Urin enthalten sein als bei DMSA, da DMSA weniger gut an Kupfer bindet. Da EDTA sehr gering an Kupfer bindet, können schon geringe Kupfer-Werte im Urin auf eine Belastung hinweisen.
Auch hat die verabreichte Konzentration der verwendeten Chelatbildner einen Einfluss auf die ausgeschiedenen Werte.
Ganz wichtig ist auch, daß die Analyseergebnisse im Urin auf den Gehalt an Kreatinin im Urin bezogen werden müssen! Nur hierdurch kann man etwaige Verfälschungen durch zu verdünnten oder zu konzentrierten Urin vermeiden.

Vorsicht, Schwermetallbelastung durch Schwermetall-Ausleitung.

Da alle beschriebenen gängigen angewendeten Schwermetall-Chelatbildner nicht die Bluthirnschranke passieren können, werden auch keine Schwermetalle aus dem Gehirn entfernt.
Dies wäre nicht ganz so schlimm. Was aber passiert, wenn die Chelatbildner, und hierzu kann man auch die Chlorella-Alge zählen, die Bindung an das Schwermetall noch im Blut verlieren? Dann kommt es zum erhöhten Auftreten von nicht gebundenen Schwermetallen im Blut! Diese freien Schwermetalle sind dann in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Dies ist extrem gefährlich und ist wohl auch der Grund dafür, daß bei Entgiftungstherapien mit der Chlorella-Alge Kopfschmerzen auftreten können.

Meine Empfehlung ist deshalb vor der Durchführung eines Schwermetall-Mobilisationstests oder einer Schwermetallausleitungstherapie liquorgängige Chelatbildner einzusetzen. Hierfür sind vor allem OPC aus Traubenkernen und R-Alphaliponsäure geeignet. Die R-Alphaliponsäure sollte am besten in der Sodium (an Natrium gebunden) vorliegen, da hier die Bioverfügbarkeit am besten ist. OPC und RBeide Substanzen sind liquorgängig und können Schwermetalle binden.
Man sollte mindestens 7-14 Tage vor der Belastung circa 1000 mg OPC (2 x 2 Kapseln je 200 – 250 mg OPC) und 600 mg R-Alphaliponsäure (3 x 200 mg) täglich einnehmen. Diese Einnahme sollte noch weitere 4 Wochen nach der Belastung druchgeführt werden. Bei länger angelegten Entgiftungen, sollte diese beiden Stoffe die ganze Zeit parallel mit eingenommen werden.

Möchten Sie eine Schwermetall-Testung durchführen lassen bzw. eine Schwermetallausleitung vornehmen wollen, ist es wichtig einen auf diesem Gebiet erfahrenen Therapeuten zu konsultieren.

Entgiftung mit Chlorella und Kopfschmerzen

Naturheilmittel bei Colitis ulcerosa

Colitis ulcerosa ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung mit erheblicher Einschränkung der Lebensqualität. Gerade bei chronischen Erkrankungen, die eine langfristig angelegte Therapie benötigen, ist es sinnvoll auch natürliche Mittel einzusetzen.

Forscher an der Universität von Michigan erfoschten die zusätzliche Gabe von Curcumin zu Mesalazin. Die zusätzliche Gabe von Curcumin erbrachte ein gutes Ansprechen der Therapie im Gegensatz zu den Patienten, die kein Curcuma erhielten (Placebogruppe) [1].

In einer anderen Studie wurde die Wirkung von Boswellia serrata (Indischer Weihrauch) mit der Wirkung von Sulfasalazin verglichen. 82% der Patienten die mit Boswellia serrata behandelt wurden und 75% der Patienten, die mit Sulfasalazin behandelt wurden, sprachen auf die Therapie an [2].

Arachidonsäure ist eine Fettsäure, die Entzündungen fördert.
Entscheidend ist auch das Verhältnis von Arachidonsäure zu den Omega 3 Fettsäuren EPA und DHA. Diese sind vor allem in Fischöl oder besser bioverfügbar in Krillöl enthalten [3].

Wolfgang Stremmel, einer meiner Professoren an der Universität Heidelberg Abteilung Gastroenterologie, erforschte die Wirkung von Phosphatidylcholin auf entzündliche Darmerkrankungen insbesondere bei Colitis ulcerosa [4] [5].

[1] Colitis ulcerosa und Curcuma
[2] Boswellia serrata (Weihrauch) bei Colitis ulcerosa
[3] Omega 3 Fettsäuren bei Colitis ulcerosa
[4] Phosphatidylcholin bei Colitis ulcerosa
[5] Phosphatidylcholin bei Colitis ulcerosa

Die Behandlung von Vitiligo – Weißfleckenkrankheit – mit Q10, Curcuma und Resveratrol

Die Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) ist durch eine Degeneration der Haupigment produzierenden Melanocyten charakterisiert. Als Ursache wird ein gestörter intracellulärer Redox-Status, durch den Mangel an enzymatischen und nicht-enzymatischen antioxidativen Stoffen diskutiert. [1]

Eine systemische Anwendung, also eine orale Einnahme von Q10 konnte bei einer 8 wöchigen Anwendung eine Verbesserung des VASI (Vitiligo Area Score Index) also einer Verbesserung der Hautfärbung erreicht werden. [2]

Vor einer äußerlichen Anwendung von Q10 haltigen Cremes sollte abgeraten werden. So konnten in einer Studie an der Universität Greifswald erhöhte Wasserstoffperoxid (H2O2) Spiegel in der Haut festgestellt werden. Erhöhte dermale H2O2 Spiegel sind kontraproduktiv bei der Behandlung von Vitiligo. [3]

Es gibt Hinweise, dass auch Curcumin aus Curcuma longo den Redox-Status bei Vitiligo verbessern kann. [4]

Auch gibt es Hinweise, dass die so genannten SIRT1 Gene eine Zusammenhang zur Pigmentierung der Haut haben. Resveratrol ist ist einer der wichtigsten pflanzlichen SIRT1 Aktiviatoren. So könnte die Einnahme von Resveratrol eine sinnvolle Therapieoption darstellen. [5]

[1] Ursachen von Vitiligo
[2] Orale Anwendung von Q10 bei Vitiligo
[3] Vitiligo und Q10 Cremes
[4] Curcuma und Vitiligo
[5] Resveratrol aktiviert SIRT1 – Zusammenhang mit Vitiligo

BCAA – verwzeigtkettige Aminosäuren

Die richtige Ernährung ist ein wesentlicher Pfeiler für die Gesundheit, insbesondere im Alter.
Bekanntlich werden meist zuviel Kohlenhydrate und Fette gegessen, statt Nahrungsmittel welche reich an so genannten sekundären Pflanzenstoffen sind. Dies fördert Krankheiten wie Diabetes, Krebs und Herz- und Kreislauferkrankungen. Im Alter ist eine falsche Ernährung sehr häufig.
Unbestritten ist, dass eine niederkalorische Diät (Kalorienredukton) in Verbindung mit hoher Vitalstoffdichte (Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe) Krankheiten im Alter vorbeugt und die gesunde Lebenszeit und die Lebenszeit im gesamten verlängern kann.
Die Kalorienreduktion führt zur erhöhten Aktivität der Mitochondrien und zu einer verbesserten antioxidativen Kapazität. Durch die schwere Durchführbarkeit der Kalorienreduktion haben Substanzen die die Wirkungen der Kalorienreduktion nachahmen einen unschätzbarem Wert.
Verzweigtkettige Aminosäuren (BCAA) wie Leusin, Isoleucon und Valin erhöhen die mitochondriale Biosynthese (PGC-1α-vermittelte mitochondriale Geneexpression, PGCC-1α-Induzierer, Biosynthese der Mitochondrien ), erhöhen die antioxidative Kapazität und erhöhen die Sirtuin 1 Expression.
BCAA führt zu einer erhöhten Glucoseaufnahme durch die Muskelzellen (insulinartiger Effekt). Der generelle Glucosestoffwechsel wird verbessert.
Die Leptin Sekretion erhöht sich und damit erniedrigt sich das Hungergefühl.
BCAA erhält die Muskelkraft gerade im Alter und erhöht auch die Ausdauerkraft.
BCAA – Kalorienreduktion und Mitochondrien

Graviola – Mittel gegen Krebs?

Die Graviola Frucht wird auch Stachelannone oder Sauersack genannt. Sie hat ihr natürliches Vorkommen in Zentral-und Südamerika und in tropischen Ländern und wird der Familie der Annonengewächse zugeordnet.

In der Naturmedizin werden die Blätter des tropischen Graviola-Baumes bei einer Vielzahl von Krankheiten eingesetzt. Hierzu zählen Rheuma, Diabetes, Asthma, Bluthochdruck, Parasitenbefall, Blasenentzündungen, bakterielle und virale Infekte, Neuralgien, Asthma und Krebs.

Die Blätter der Graviola-Pflanze werden häufig als Extrakt verwendet. Blätter, Rinde und Früchte enthalten eine natürliche Komposition wertvoller Pflanzenstoffe. Hierzu zählen unter anderem Flavonoide wie Quercetin und Rutin sowie Acetogenine.

Forscher haben ihr besonderes Augenmerk auf die sogenannten Acetogenine gelegt. Acetogenine sind Pflanzenbestandteile der Annonengewächse (Annonaceae).

Graviola und Krebs

Acetogenine zeigen starke Wirkung gegen einige Krebsarten, aber auch andere Bestandteile der Annonen-Pflanze haben möglicherweise einen krebshemmenden Effekt. Untersucht wurden unter anderem menschliche Krebs-Zelllinien in vitro (im Reagenzglas) und auch lebende Tiere (in vivo).

Menschliche Krebszelllinien können gezüchtet werden und die Wirkung von Chemotherapeutika und auch Vitalstoffe untersucht werden.
Erklärung Zellkulturen

Um so wichtiger sind in diesem Zusammenhang großangelegte Humanstudien. Diese sind bei Naturstoffen leider meist selten und dies gerade bei Tumorerkrankungen.

In einer Studie aus dem Jahre 2013 erschienen in der Zeitschrift “Cancer Letters”, wurde die Wirkung von Graviola auf Pankreas Tumoren untersucht.
Graviola und Pankreaskrebs
Beim Pankreascarcinom kam es durch Graviola Blätterextrakt zu einer Reduktion von Tumormasse und Metastasen in vitro (im Reagenzglas) und in vivo (bei Tieren). Graviola führte zur Hemmung von Signalwegen, die Tumor-Metabolismus, Zellzyklus, Überleben und die Metastasierung regulieren.

Einer der Wirkmechanismen ist der hemmende Einfluss von Graviola auf die Energiegewinnung bei Krebszellen.
Eine Veröffentlichung im “Journal of Natural Products” aus dem Jahre 2007 von McLaughlin et al gibt hierüber einen Überblick.
Acetogenine Wirkung auf Krebs

Eine Studie aus dem Jahre 2013, erschienen in der Zeitschrift “Current Topics in Medicinal Chemistry” zeigte eine starke Wirkung von Graviola-Blätterextrakt gegen “HeLa” (Gebärmutterhalskrebszellen) und Prostata Krebs-Zelllinien . “HeLa Zellinien” wurden durch Graviola Blätterextrakt um 80 % im Zellwachstum gehemmt!
Graviola und Gebärmutterhalskrebs (Zervix-Carcinom)

Eine andere Studie aus dem Jahre 2011 in der Zeitschrift “Nutrition and Cancer” kam zu dem Ergebnis, dass Graviola Fruchtextrakt einen schützenden Effekt gegenüber Brustkrebs mit einer EGFR Überproduktion haben könnte. EGFR ( epidermal growth factor receptor) ist ein Krebs-Gen, welches bei Brustkrebs häufig überexprimiert wird. Die Überexpression steht häufig in Zusammenhang mit einer schlechten Prognose und Resistenz gegen die Chemotherapie.
Graviola bei Brustkrebs

Graviola bei Darmkrebs

Im Jahre 1996 wurde die Wirkung von Graviola auf Darmkrebs (Adenocarcinom) untersucht. Die Studie wurde im Journal of Natural Products veröffentlicht.
Das Acetogenin Cis-Annonacin, ein Pflanzenbestandteil der Annonengewächse
hatte im Reagenzglasversuch eine 10 000 fach stärkere Wirkung gegen Darmkrebszellen (Adenocarcinom) als das Chemotherapeutikum Adriamycin.
Weitere Infomationen über Acetogenin finden Sie hier
Acetogenin als Wirkstoff

Wichtig ist in diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, dass nur krankes Gewebe also der Tumor und die Metastasen angegriffen werden, und dass gesundes Gewebe verschont bleibt. Vieles deutet darauf hin, dass dies bei den Acetogeninen der Graviola-Pflanze so ist.
Einige Studien sprechen auch von einer starken selektiven Toxizität gegen entartete Zellen verschiedener Krebszellinien.

Auch gegen Arzneimittel (Chemotherapeutika) multiresistente Krebszellinien ist eine selektive Toxizität in der Zeitschrift “Cancer Letters” beschrieben worden . Untersucht wurden beispielsweise gegen Adriamycin und Doxorubicin resistente Zellen.
Acetogenin wirkt gezielt gegen Krebszellen
Auch ein Artikel in der Zeitschrift “Onkology Reseach” beschreibt diesen Sachverhalt. Graviola und Acetogenin

Der Fruchtextrakt zeigte ebenfalls eine selektive Toxizität bei humanen Brustkrebszellen in vitro (im Reagenzglas) und in vivo (bei Tieren).
Graviola und Brustkrebs

Es gibt jedoch auch kritische Stimmen.
Bei Tieren zeigte sich eine schädliche Wirkung bei zu hohen Acetogenin-Konzentrationen. Es wurde aber auch Aussicht auf die Verwendung bei Prostata-Krebs gegeben.
Nebenwirkungen von Graviola

Graviola-Samen (Acetogenine und Alkaloide) stehen seit einer Studie von 2007 im Verdacht nervenschädigend zu sein und die sogenannte Tauopathie zu verursachen. In einem Presseartikel der Universität Marburg heißt es, es sei eine neurodegenerative Krankheit untersucht worden, die nur auf der karibischen Inselgruppe Guadeloupe vorkomme und vermutlich mit dem Verzehr von annonacinhaltigen (acetogeninhaltigen) Pflanzen zusammenhängt. Es handele sich dabei um eine so genannte Tauopathie, die mit einer pathologischen Anreicherung des Proteins Tau im Gehirn verbunden sei. Tauopathie durch pflanzliches Nervengift: Junior Award für Marburger Doktorandin.
Graviola – Acetogenin und Nebenwirkungen (Tauopathie)

Französische Forscher gingen diesem Verdacht auf den Grund. Sie konnten jedoch nicht bestätigen, dass Graviola die o. g. parkinsonähnlichen neurologischen Symptome hervorruft.

Sie wiesen jedoch darauf hin, dass weitere Studien nötig seien, um ein neurologisches Risiko der potentiell nervenschädigenden Inhaltsstoffe richtig einzuschätzen. Auch auf die Notwendigkeit präziser Dosen und Mischungsverhältnisse wird hingewiesen.
“Avis de l’Agence française de sécurité sanitaire des aliments relatif aux risques liés à la consommation de corossol et de ses préparations”
Acetogenin Tauopathie behördliche Untersuchung

Graviola und Parasiten
Darüberhinaus besitzen die Samen eine antiparasitäre Wirkung unter anderem auf die Larven von Gelbfiebermücken (Denguefieber).
Die Zugabe von schwarzem Pfeffer (Piper nigrum) führte zu einem Synergismus mit Graviola und verstärkte diesen Effekt.
Graviola und Dengue-Fieber

Graviola und Diabetes

Auch auf Diabetes scheint sich die Graviola Pflanze positiv auszuwirken.
Der Blätterextrakt zeigte bei Tieren mit Diabetes eine Regeneration der insulinproduzierenden Inselzellen im Pankreas. Ein sukzessiver Untergang von Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse führt beim Menschen mit Diabetes Typ II in letzter Konsequenz dazu, dass Insulin gespritzt werden muss.
Den Untergang die Insulin-produzierenden Zellen zu stoppen ist ein Therapie, die an der Ursache ansetzt.
Graviola – Wirkung auf Inselzellen
Graviola und Diabetes

Graviola und Magenschleimhaut

Eine weitere Studie belegt den magenschützenden Effekt der Pflanze bei Tieren.

Es kam zu einem signifikanten Anstieg der Stickoxidspiegel im Magen. Dies ist für die Magenschleimhaut förderlich! Stickoxid (NO) fördert unter anderem den Blutfluss im Magen, was Läsionen der Magenschleimhaut vermindert.
Intaktes Stickoxid (NO) hemmt auch die Entzündungskaskade im Körper. “Nichtintaktes NO” Peroxynitrit, verursacht “nitrosativen Stress” und fördert Entzündungen.
Graviola, NO und Entzündung

Intaktes NO wird im Körper außerdem ebenfalls zur Blutdruckregulation und Erregerabwehr benötigt. Interessanterweise wird Graviola in der Volksmedizin auch gegen Blutdruckbeschwerden und gegen Bakterien, Viren und Parasiten eingesetzt. Die reaktive Sauerstoffspezies Superoxid bildet mit intaktem NO vermehrt Peroxinitrit. ROS und damit Superoxid werden durch Graviola verstärkt außer Gefecht gesetzt. Es führt zu einem signifikanten Anstieg der antioxidativen Aktivität (Kapazität), was ebenfalls einen Einfluss auf den Erhalt einer intakten Schleimhautbarriere hat.
Malondialdehyd ist wichtiger Marker für oxidative Schädigung an Zellwänden (Lipidperoxidation). Dieser Marker als Hinweis der Schädigung von Zellwandbestandteilen konnte bei Tieren mit Graviola-Extrakt vermindert werden!

Die antioxidativen Enzyme Katalase und Superoxiddismutase (SOD) und das Antioxidanz Glutathion, welche sogenannte reaktive Sauerstoffspezies (ROS) entschärfen, haben durch Graviola eine erhöhte Aktivität bzw. sind in höheren Mengen vorhanden.

„Hsp 70“ ein sogenanntes Hitzeschockprotein, wird durch Graviola genetisch „hochreguliert“. Das wichtige “Bax Apoptose Gen” wird hingegen genetisch „herunterreguliert“. Diese beiden Effekte führen zu einer Vehinderung von Schleimhautverletzungen im Magen und können damit Magengeschwüre verhindern.
Graviola bei Magengeschwüren

Die Wirkungen von Graviola sind vielfältig und vielversprechend. Insbesondere die beschriebenen Wirkungen bei Tumorerkrankungen basieren wie erwähnt auf Studien an Krebszelllinien und Anwendungen am Tier. Die begleitende Anwendung in diesen Fällen muss immer mit einem Therapeuten besprochen werden.

Alzheimer und nitrosativer Stress und die Rolle von Vitamin D

Die Alzheimer Demenz scheint im Zusammenhang mit oxidativem und nitrosativem Stress zu stehen. Man findet erhöhte NO und iNOS (induzierbare NO-Synthase) Spiegel. Die induzierbare NO Synthase bildet NO. Beim so genannten uncoupling der iNOS entsteht nicht NO sondern das Radikal Superoxid. Die NO Produktion durch die iNOS hat durchaus wichtige Funktionen, so kann es das Herz durch eine Schwefel-Nitrosylierung vor Reperfusionsschäden schützen.
Schutz vor uncoupling der iNOS schützt das Herz

Beta-Amyloid (Amyloid-β) führte im Tierversuch zu erhöhten Expression der iNOS. Die gleichzeitige Vitamin D Gabe konnte die erhöhte Aktivität der iNOS in den Corticalen Neuronen des Gehirns verhindern. Sie schützte damit vor der Schädlichkeit von Beta-Amyloid. Vitamin D wirkt über so genannte Vitamin D Rezeptoren (VDR), welche in der Zellmembran und im Zellkern lokalisiert sind. Die Verhinderung der Toxizität von Beta-Amyloid über die Expression der iNOS wird wohl über die Vitamin D Rezeptoren im Zellkern vermittelt. Fehlen die Vitamin D Rezeptoren wird die iNOS induziert auch ohne Beta-Amyloid.
Beta Amyloid suppremiert die VDR und induziert die iNOS. Die Aktivierung der iNOS wird über die Wirkung auf die VDR vermittelt.
Eine Vitamin D Gabe kann die schädliche Wirkung von Beta-Amyloid auf die VDR und die iNOS kompensieren.

Vitamin D schützt vor Beta-Amyloid induzierter iNOS

Vitamin D schützt vor Beta-Amyloid induzierter iNOSVitamin D schützt vor Beta-Amyloid induzierter iNOS

iNOS Aktivität und Nitrosativer Stress Ursache für Krebs?

Chronische Entzündungen gehen oft mit erheblichen Beschwerden einher. Krankheiten wie Colitis ulcerosa, Morbus Crohn aber auch Asthma. Auch die Haupttodesursachen wie Herz- und Kreislauferkrankungen sowie Tumorerkrankungen werden durch chronische Entzündungen mitverursacht. Da chronische Entzündungen das Risiko an malignen Tumoren zu erkranken erhöhen, sucht man Wege diese zu verhindern. Ein Molekül welches eine Schlüsselrolle bei Entzündungen und dessen verursachende Wirkung auf Tumorerkrankungen spielt, ist der Trankskriptionsfaktor NF-κB. Die Expression von NF-κB ist bei chronischen Entzündungen erhöht. NF-κB beeinflusst die Regulation der Gene welche die induzierbaren NO-Synthase (iNOS) codieren. INOS seinerseites ist ein Enzym, dessen Expression bei chronischen Entzündungen ebenfalls erhöht ist. Der genaue Wirkmechanismus wie die iNOS aktue und chronische Entzündungen sowie die Tumorgenese beeinflusst ist nicht genau erforscht. Auch wenn die vermehrte NO Produktion durch die iNOS als Ursache in Frage kommt.
Die erhöhte Aktivität der iNOS geht auch mit einer erhöhten Expression von Nitrotyrosin einher.
Untersuchungen an Tumorzelllinien von Colontumoren ergaben erhöhte Werte von iNOS.
Studie an Tumorzelllinien: iNOS und nitrosativer Stess als Urasche für Dickdarmtumor

NF-κB Entzündung und iNOS Aktivität in der Tumorerkrankung

NF-κB Entzündung und iNOS Aktivität in der Tumorerkrankung

OPC fördert die endotheliale NO Synthase (eNOS) und hat blutdrucksenkende Eigenschaften.

Wie im letzten Beitrag beschrieben sind die NO-Synthasen für vielfältige Auswirkungen verantwortlich. die endotheliale NO-Synthase produziert mit Hilfe von BH4 und L-Arginin das wichtige NO zur Entspannung der Gefäße. Dieser Vorgang ist insbesondere bei “Endothelialer Dysfunktion” gestört. In einer Studie konnten an humanen Zellen in vitro nach Gabe von OPC eine erhöhte Expression der endothelialen NO-Synthase festgestellt werden. OPC bewirkte auch erhöhte Sirtuine 1 Spiegel und aktivierte AMPK.
AMPK ist ein Sensor für die zelluläre Energie und spielt eine wichtige Rolle der Blutgefäße und für SIRT1. SIRT1 ist NAD+ abhängiges Enzym (Klasse III Histon-Deacetylase) welches die Homöostase des Stoffwechsels beeinflusst und Langlebigkeit vermittelt.

Aktivierung von SIRT1 durch Resveratrol induces KLF2 Expression

Erhöhte SIRT1 Spiegel und aktivierte AMPK führen zur erhöhten Expression von KLF2. Die erhöhte KLF2 Expression führte zur erhöhten Expression der eNOS. KLF2 ist ein bekannter eNOS Transkriptionsfaktor. KLF2 steht auch im Zusammenhang mit antithrombotischen und antientzündlichen Eigenschaften.
Bereits 30 Minuten nach der Gabe von OPC konnte eine erhöhte Expression von SIRT1 festgestellt werden. Dabei wurde die mRNA Level der SIRT1 nicht erhöht, was auf eine postranskritionale Regulation von SIRT1 durch OPC hinweist.
Denkbar sind eine Stabilisierung von SIRT1 durch OPC durch eine Phosphorylierung des Serins.
Die Autoren konnten zeigen, dass die Regulierung der eNOS durch Traubenkernextrakt auf Transkritionsebene stattfindet.

Ein durch dauerhafte g-Strophantin-Gaben ausgelöster Blutdruckanstieg im Tierversuch konnte durch OPC reguliert werden. Die NO Produktion in der Aorta konnte normalisiert werden.

OPC induziert die eNOS Expression

OPC induziert die eNOS Expression


Abb. 1 OPC induziert die eNOS Expression auf transkriptioneller Ebene

OPC hemmt Entzündungen und Hypersensitivität der Atemwege durch Beeinflussung der iNOS

Die Aktivität der NO Synthase hat vielfältige Auswirkungen auf den Organismus. Die iNOS (induzierbare NO-Synthase) produziert bei Asthmatikern vermehrt NO. Proanthocyanidine aus Traubenkernextrakt sind antioxidativ und antientzündlich wirksam. Die Fähigkeit Superoxid zu neutralisieren ist wesentlich höher als bei Vitamin C, Vitamin E oder andere Antioxidantien
Studie zur antioxidative Kapazität von OPC: OPC neutralisiert Superoxid. Auch Antitumoröse Effekte wurden nachgewiesen. Im Tierversuch konnte man feststellen, dass OPC aus Traubenkernextrakt die Entzündungsreaktion hemmte. Die eosinophoilen Granulozyten waren verringert. Interferon Gamma war erhöht und Zytokine wie Interleukine wie IL-4 und IL-13 waren verringert. OPC beeinflusste auch die schleimproduzierenden Zellen. OPC beeinflusste die Genexpression der iNOS.
Die Expression der iNOS konnte durch Proanthocyanidine (OPC) aus Traubenkernextrakt signifikant gehemmt werden. Dies führte zur Verminderung der Entzündung und der Hyperreagibilität der Atemwege,
OPC hemmt die Entzündung der Atemwege durch Beeinflussung der iNOS.