Die Belastung mit Schwermetallen kann Ursache, Mitauslöser oder Heilungshinderniss vieler Erkrankungen darstellen.
Analyse Methoden
Es gibt verschiedene Analyse-Methoden um den Schweregrad der Belastung zu bestimmen.
- 1. Analysen des Blutes bzw. des Urins.
Diese können lediglich eine akute Belastung nachweisen, da nur die im Extrazellulärraum (außerhalb der Zellen) befindlichen Schwermetalle gemessen werden. Deshalb sind diese Meßmethoden nicht geeignet um eine chronische Belastung aufzuzeigen. Die chronische Belastung mit Schwermetallen besteht aber vor allem in der intrazellulären Belastung, das heißt innerhalb der Zellen.
- 2. Die Analyse der Haare
Hier kann nur die Belastung der letzten paar Monate nachgewiesen werden.
- 3. Schwermetall-Mobilisationstests
Die so genannten Schwermetall-Mobilisationstests können hingegen die intrazelluläre Belastung nachweisen, das heißt die Schwermetalle die sich in de Zellen angelagert haben. Die intrazelluläre Belastung ist das eigentlich Schädliche.
Die Schwermetall-Mobilisationstests unterscheiden sich ihrerseits wiederum dadurch welche Chelatbildner verwendet werden. Chelatbildner sind Substanzen die in der Lage sind Schwermetalle zu binden. Diese werden dann vom Körper über den Urin ausgeschieden.
Es gibt vor allem 3 Arten von Chelatbildnern die bei der Schwermetall-Testung aber auch der Entgiftung zum Einsatz kommen.
- a. DMPS – Dimercaptopropansulfonsäure
DMPS ist der stärkste Chelatbildner. Dies hat leider auch zur Folge, daß wichtige Mineralien wie Selen und Zink gebunden werden. DMPS bindet sehr stark an Kupfer und Quecksilber, aber sehr schwach an Arsen
Anwendung: DMPS wird in der Regel intravenös als Infusion verabreicht, kann aber auch als Zäpfchen oder oral eingenommen werden.
Nebenwirkungen: Wie oben beschrieben können gute Mineralien „ausgespült“ werden. Aber auch das schnelle „Anfluten“, das heißt die hohen Konzentrationen an toxischen Schwermetallen im Blut sind für Leber und Nieren kritisch.
Auf keinen Fall sollte man DMPS einsetzen sofern noch Amalgam-Zahnfüllungen vorhanden sind. Eine Amalgamentfernung sollte immer bei einer basischen Stoffwechsellage durchgeführt werden.
Liquorgängigkeit: DMPS ist im Gegensatz zu seinem Vorläufer “Dimercaprol” nicht fettlöslich und damit auch nicht liquorgängig.
- b. EDTA (Ethylendiamintetraacetat)
EDTA bindet sehr gut Blei, Aluminium und Arsen, aber so gut wie kein Quecksilber, Zinn oder Kupfer.
Anwendung: EDTA kann intravenös oder als Zäpfchen verabreicht werden
- c. DMSA (Dimercaptobernsteinsäure, engl. Dimercaptosuccinic acid)
DMSA bindet sehr viele Schwermetalle aber die gute Nachricht ist, daß es keine guten Mineralien bindet. Es scheint eine besser Ausscheidung von Quecksilber zu verursachen als durch DMPS
Gibt es Hinweise auf erhöhte Aluminiumbelastungen kann man ggf. eine EDTA Infusion und bei erhöhten Kupfer-Werten eine DMPS-Infusion durchführen.
Anwendung: DMSA wird in der Regel als Kapsel oral eingenommern, kann aber auch als Zäpfchen angewendet werden.
Liquorgängigkeit: DMSA ist nicht liquorgänigig, das heißt es kann die Blut-Hirn-Schranke nicht überwinden. Dies liegt an seiner fehlenden Fettlöslichkeit
Interpretation der Analyseergebenisse
Aus diesen Tatsachen ergibt sich, daß man die Analyse-Ergebnisse der Speziallabore, immer auch auf die angewandten Chealtbildner beziehen muss. Wurde beispielsweise DMPS verwendet, können niedrige Arsen-Werte irreführend sein, da DMPS wie oben beschrieben nicht gut an Arsen bindet.
Wird allein mit EDTA mobilisiert, kann man keine ausreichenden Rückschlüsse auf Quecksilber ziehen. Möchte man den Kupferwert analysieren, dann „darf“ bei der Verwendendung von DMPS mehr Kupfer im Urin enthalten sein als bei DMSA, da DMSA weniger gut an Kupfer bindet. Da EDTA sehr gering an Kupfer bindet, können schon geringe Kupfer-Werte im Urin auf eine Belastung hinweisen.
Auch hat die verabreichte Konzentration der verwendeten Chelatbildner einen Einfluss auf die ausgeschiedenen Werte.
Ganz wichtig ist auch, daß die Analyseergebnisse im Urin auf den Gehalt an Kreatinin im Urin bezogen werden müssen! Nur hierdurch kann man etwaige Verfälschungen durch zu verdünnten oder zu konzentrierten Urin vermeiden.
Vorsicht, Schwermetallbelastung durch Schwermetall-Ausleitung.
Da alle beschriebenen gängigen angewendeten Schwermetall-Chelatbildner nicht die Bluthirnschranke passieren können, werden auch keine Schwermetalle aus dem Gehirn entfernt.
Dies wäre nicht ganz so schlimm. Was aber passiert, wenn die Chelatbildner, und hierzu kann man auch die Chlorella-Alge zählen, die Bindung an das Schwermetall noch im Blut verlieren? Dann kommt es zum erhöhten Auftreten von nicht gebundenen Schwermetallen im Blut! Diese freien Schwermetalle sind dann in der Lage die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Dies ist extrem gefährlich und ist wohl auch der Grund dafür, daß bei Entgiftungstherapien mit der Chlorella-Alge Kopfschmerzen auftreten können.
Meine Empfehlung ist deshalb vor der Durchführung eines Schwermetall-Mobilisationstests oder einer Schwermetallausleitungstherapie liquorgängige Chelatbildner einzusetzen. Hierfür sind vor allem OPC aus Traubenkernen und R-Alphaliponsäure geeignet. Die R-Alphaliponsäure sollte am besten in der Sodium (an Natrium gebunden) vorliegen, da hier die Bioverfügbarkeit am besten ist. OPC und RBeide Substanzen sind liquorgängig und können Schwermetalle binden.
Man sollte mindestens 7-14 Tage vor der Belastung circa 1000 mg OPC (2 x 2 Kapseln je 200 – 250 mg OPC) und 600 mg R-Alphaliponsäure (3 x 200 mg) täglich einnehmen. Diese Einnahme sollte noch weitere 4 Wochen nach der Belastung druchgeführt werden. Bei länger angelegten Entgiftungen, sollte diese beiden Stoffe die ganze Zeit parallel mit eingenommen werden.
Möchten Sie eine Schwermetall-Testung durchführen lassen bzw. eine Schwermetallausleitung vornehmen wollen, ist es wichtig einen auf diesem Gebiet erfahrenen Therapeuten zu konsultieren.
Entgiftung mit Chlorella und Kopfschmerzen