Die Resveratrol-Konzentration, um die Sirtuine zu aktivieren, liegt bei 200 mikroMol.
Nicht alles Resveratrol, welches man einnimmt, kommt auch im Körper an. Zusätzlich verstoffwechselt die Leber Resveratrol zu Metaboliten (first-pass-effect). Allerdings sind diese Metaboliten auch wirksam.
Untersuchungen gehen von 20 %-iger Resveratrol-Aufnahme im Darm aus
Resveratrol Bioverfügbarkeit.
Von diesen 20 % wird wohl die Hälfte durch den First-Pass-Effekt umgewandelt.
So kann man von 10 % reinem Resveratrol bezogen auf die Einnahmemenge ausgehen.
Der durchschnittliche Wassergehalt eines erwachsenen Menschen liegt bei circa 35 Liter. Um die Menge von 200 mikroMol Resveratrol zu erreichen, ist die Einnahme von 1596 mg notwendig oder sage und schreibe 10640 Gläser Rotwein.
Da es sich allerdings nicht um ein “Alles oder Nichts”-Phänomen handelt, sind auch geringere Dosierungen hilfreich.
Die Verstoffwechselung, insbesondere die Glucuronidierung des Resveratrols, kann durch Piperin signifikant reduziert werden, so dass eine Dosierung von 100 – 500 mg Resveratrol abhängig vom individuellen Körpergewicht ausreichend sein sollte, um die Sirtuine zu aktivieren.
Die Halbwertszeit von Resveratrol liegt bei 9,2 Stunden, das heißt, nach 9,2 Stunden ist die Hälfte des Resveratrols “verbraucht” bzw. ausgeschieden.
Archiv für den Monat: Januar 2015
Nicotinamid und Sirtuin 1 (SIRT1) – sind hohe Nicotinamid-Gaben sinnvoll?
Nicotinamid leitet sich von Vitamin B3 (Niacin) ab. Es ist Bestandteil der wichtigen Koenzyme NAD+ und NADH.
In der Medizin werden hohe Gaben von Nicotinamid bei der Hautkrankheit Pellagra angewendet. In hohen Dosierungen (500 mg pro Tag) bietet es Schutz vor der aktinischen Keratose. Die aktinische Keratose, auch solare Keratose genannt, ist eine Präkanzerose. Nicotinamid kann in diesem Zusammenhang auch vor Hautkrebs schützen. Auch ist die Gabe bei den gefürchteten multiresistenen Keimen wie MRSA sinnvoll. Die Gedächtnisleistung wird verbessert, sodass eine Anwendung bei Morbus Alzheimer sinnvoll ist.
Es gibt Untersuchungen die einen lebensverlängernden Effekt oder aber einen Lebenszeit verkürzenden zumindest bei niederen Lebensformen zeigen.
Nictinamid und anmt-1.
Der lebensverlängerende Effekt könnte durch einen neue Verbindung von Nicotinamid verursacht sein. Aus Nicotinamid wird durch das Enzym Nicotinamid-N-Methyltransferase das 1-Methylnicotinamid. Die Nicotinamid-N-Methyltransferase wird durch das Gen anmt-1 codiert. Die Aktivität von anmt-1 korrelierte mit der Verlängerung des Lebenszeit und dies unabhängig von Sirtuinen. Dies zeigt einen möglichen neuen Mechanismus zur Beeinflussung der Lebenszeit neben des Einflusses von Sirtuinen auf die Deacetylierung der Histone durch Histon-Deacetylasen.
Nicotinamid hemmt allerdings nichtkompetetiv humame SIRT1 (Sirtuine) in vitro. Es konnte an Hefzellen gezaigt werden, dass das Gensilencing gehemmt wird. Dies konnte für die Nicotinsäure (=Niacin) nicht gezeigt werden. Hohe Gaben von Nicotinamid sind deshalb nicht generell anzuraten.
Nicotinamid hemmt SIRT1.
Die Aktivität von PNC1 wird durch Kalorienreduktion erhöht. PCN1 verringert die Konzentrationen von Nicotinamid in Hefezellen zu Gunsten der NAD+ Konzentration. Die Autoren diskutieren ob die Verringerung des Nicotinamid die Hemmung auf die Sirtuine verringert und damit eine Lebensverlängerung bewirkt.
Es kann noch nicht abschließend beurteilt werden ob hohe Nicotinamid Gaben neben den vielen psitiven Effekten auch negative Effekte haben könnte. Auf der einen Seite scheint die Bildung von Methylnicotinamid aus Nicotinamid einen lebensverlängerenden Effekt zu haben, der Unabhängig von Sirtuinen ist, auf der anderen Seite hemmt Nicotinamid humase SIRT1. Die Aktivität der SIRT1 Gene ist lebensverlängernd. Ob Nicotinamid SIRT1 in den normalen Konzentrationen hemmt ist nicht hinreichend geklärt