Archiv für den Monat: November 2014

Migraine – Hilfe mit Riboflavin

Migraine ist eine Schmerzerkrankung mit erheblicher Einschränkung der Lebensqualität. Infolgedessen werden verständlicherweise nicht immer unproblematische Schmerzmittel bzw. Dosierungen eingenommen.

Patienten bekamen 400 mg Riboflavin (Vitamin B2) pro Tag. Die offizielle empfohlene Einnahmemenge für Vitamin B2 liegt bei 1,4 mg. In der Studie wurden also mehr als das 280-ig fache verabreicht.

Nach 3 und 6 Monaten wurden folgende Parameter erhoben:
1. Die Häufigkeit, also die Frequenz der Anfälle
2. Die Menge der Einnahme von Medikamenten
3. Die Schmerzintensität
4. Dauer eines Anfalls

Die Häufigkeit der Anfälle reduzierte sich von im Mittel 4 Anfällen pro Monat auf 2 Anfälle pro Monat.
Auch die Menge der Einnahme von Medikamenten reduzierte sich signifikant.
Kam es allerdings zum Anfall, hielt dieser fast genauso lange an und auch der Schmerz hatte fast die gleiche Intensität.

Trotzdem ist Riboflavin ein unschädliches Mittel und sollte von jedem Arzt als Therapieoption in Betracht gezogen werden.

Studie Riboflavin bei Migraine

Ist Carnosin bioverfügbar?


Carnosin besteht aus den Aminosäuren beta-Alanin und Histidin. Es handelt sich also um ein Dipeptid, einem Eiweiß aus zwei Aminosäure-Bestandteilen. Carnosin fungiert als intracellulärer pH-Puffer. Es kann relativ schnell Säuregradienten ausgleichen. Bekanntlich sind Zellfunktionen stark vom pH-Wert abhängig.
Carnosin als pH-Puffer

Die Einnahme von Carnosin scheint also sehr sinnvoll zu sein. Insbesondere Vegetarier weisen geringe Konzentrationen von Carnosin aus. Vegetarier und Carnosin

Im Gegensatz zu anderen Geweben ist Carnosin in der Muskulatur und besonders ystark im Gehirn konzentriert. Carnosin schützt Eiweißstrukturen vor dem gefährlichen Malondialdehd, ein Endprodukt der Lipid-Peroxidation (Fettoxidation), und verhindert damit das so genannte Crosslinking. Carnosin schützt vor Malondialdehyd.

Bioverfügbarkeit von Carnosin

Die Frage einer sinnvollen Carnosin Einnahme steht und fällt mit dessen Bioverfügbarkeit. Proteine können durch Proteasen in dessen Bestandteile, den Aminosäuren zerlegt werden.
Carnosin kommt, ohne zerlegt zu werden, vom Darm in die Blutbahn und es existiert sogar ein Carnosin-Transporter an der sogenannten Blut-Hirn-Schranke (PepT2, siehe Schaubild).

Abbildung Carnosin und Bioverfügbarkeitcarnosin_bioverfuegbarkeit

Anders bei der Skelettmuskulatur. Hier wird Carnosin durch die Carnosinase noch im Blut in Beta-Alanin und Histidin gespalten und dann über getrennte Transporter in die Skelettmuskulaturzellen aufgenommen. Dort wird es durch die Carnosin-Synthetase wieder zusammengesetzt.

Das Vorhandensein eines speziellen Carnosintransporters für die Bereitstellung im Gehirn könnte ein Hinweis auf die Wichtigkeit von Carnosin gerade im zentralen Nervensystem sein.