Archiv für den Monat: September 2012

Phenylalanin – Hoffnung bei Schmerzen und Depressionen

Die Aminosäure Phenylalanin gehört zu den essentiellen proteinogenen Aminosäuren. Sie kann demnach nicht vom Körper synthetisiert werden und muss deshalb über die Nahrung zugeführt werden.
Es gibt zwei Enantiomere: das L-Phenylalanin und das D-Phenylalanin.

L-Phenylalanin

L-Phenylalanin ist wichtig zur Synthese von:

  • Neurotransmittern – Phenylalanin trägt damit zum Gleichgewicht der Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin bei
  • L-Dopa
  • Dopamin
  • Phenethylamin (oder Phenylethylamin = (PEA). PEA scheint einen Einfluss auf Lust-und Glücksgefühle zu haben und fungiert als Neuromodulator oder auch als Neurotransmitter. Phenylethylamin indirekt einzunehmen ist nicht sinnvoll, da es bedingt durch den “First-Pass-Effekt” verstoffwechselt wird. Die Einnahme von Phenylalanin ist sinnvoller.

L-Phenylalanin hemmt zudem gewisse Calciumkanäle, welche Einfluss auf das Schmerzempfinden und depressive Gefühle nehmen.

D-Phenylalain

D-Phenylalanin (DPA) ist vor allem bei Schmerzsyndromen (Arthrose, Rheuma usw.) und Depressionen (Phenylethylamin) einsetzbar. D-Phenylalanin hemmt den Abbau der Enkephaline (Endorphine und Dynorphine).
Die Hemmung des Abbaus von Endorphinen hat wiederum eine geringere Ausschüttung von GABA im Mittelhirn zur Folge. Dies erhöht wiederum die Dopaminfreisetzung. Dies erklärt den schmerzhemmenden Effekt.

Indikationen von Phenylalanin:

  • Alkoholentzug (D-Phenylalanin mit L-Glutamin und 5-Hydroxy-Tryptophan)
  • Depression (L-Phenylalanin: Synthese von Noradrenalin und Adrenalin)
  • Schmerzsyndrome wie Arthrose und Rheuma usw. (L-Phenylalanin: Beeinflussung bestimmter Calciumkanäle; D-Phenylalanin: Hemmung des Abbaus von Enkephalinen und Erhöhung der Dopaminfreisetzung)
  • Morbus Parkinson (L-Phenylalanin: Biosynthese von L-Dopa aus Phenylalanin über Tyrosin)

Phenylalanin-Dosierung:

75 mg bis 1500 mg pro Tag

Bei Einnahme von Antidepressiva sollte man immer vor der Phenylalaninanwendung einen Arzt befragen.

Es sollten auf keinen Fall zu hohe Phenylalaninmengen eingenommen werden, da sonst ähnliche Nebenwirkungen wie bei Amphetaminen auftreten können.

Chemische Summenformel: C6H5CH2CH(NH2)COOH

Melatonin – die körpereigene Produktion verbessern

Die Bedeutung des in der Zirbeldrüse produzierten Hormons Melatonin ist mittlerweile gut beschrieben.
In Deutschland bekommt man Melatonin nur auf Rezept.
Es gibt aber Möglichkeiten, die körpereigene Produktion zu optimieren.
Tageslicht welches über die Augen aufgenommen wird, hemmt die Melatoninproduktion. Allerdings fällt die gewünschte Melatoninproduktion und Melatoninausschüttung umso höher aus, je stärker die Produktion am Tage durch Lichtaufnahme gehemmt wird. Ein Aufenthalt im Freien, am besten in Kombination mit Bewegung, ist eines der besten Mittel, die nächtliche Melatoninausschüttung zu verbessern. Gleichzeitig wird auch die Serotininausschüttung am Tage verbessert. Dies ist vor allem im Winter sehr wichtig. Im Winter kann auch eine Lichttherapie helfen.

Körpereigene Melatoninproduktion verbessern

  • Aufenthalt im Freien – Tageslicht
  • Regelmäßige Schlafzeiten
  • In der Nähe des Fensters aufhalten
  • Abends vor dem Schlafengehen keine starken Lichtreize
  • Möglichst kein Alkohol und keine Medikamente (z. B. Beta-Blocker) am Abend
  • Beta-Blocker hemmen die Melatoninausschüttung
  • Elektrosmog kann die Melatoninausschüttung beeinträchtigen, legen Sie Ihr Handy nicht unter das Kopfkissen oder auf den Nachttisch
  • Einnahme von SAM (S-Adenosyl-Methionin) und L-Tryptophan (bzw. Tryptophanhältige Lebensmittel)
  • Ausreichend Antioxidantien einnehmen
  • Einnahme von Omega-3-Fettsäuren
  • Niederkalorische Diät